Feb 28, 2025
7 min.
Change Management: Definition, Phasen und Erfolgsfaktoren
In der heutigen dynamischen Geschäftswelt ist Change Management unerlässlich, um Unternehmen bei der ständigen Anpassung an technologische Innovationen, Marktveränderungen und interne Umstrukturierungen zu unterstützen. Es stellt sicher, dass Veränderungen systematisch und erfolgreich umgesetzt werden, sodass Unternehmen nicht nur überleben, sondern auch in einer sich ständig verändernden Umgebung gedeihen können.
Was ist Change Management?
In der Wirtschaftswissenschaft gibt es viele Ansätze, Change Management zu beschreiben und zu planen.
Definition
Change Management beschreibt den strukturierten Ansatz, um organisatorische Veränderungen gezielt zu planen, durchzuführen und dauerhaft zu verankern. Im Kern geht es darum, Veränderungen auf eine Weise zu gestalten, die sowohl die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens steigert als auch die Mitarbeiter in den Wandel einbindet und ihre Akzeptanz fördert. Veränderungsprozesse können unterschiedliche Bereiche eines Unternehmens betreffen – von der Einführung neuer Technologien über die Anpassung der Unternehmenskultur bis hin zur Reorganisation von Strukturen und Abläufen.
Modelle
In der Definition von Change Management gibt es mehrere anerkannte Modelle, die Unternehmen dabei helfen, Veränderungen effektiv zu managen. Zwei der bekanntesten Modelle sind das 8-Stufen-Modell nach John Kotter und das Change Management Modell nach Kurt Lewin.
Kotters 8-Stufen-Modell ist ein bewährter Ansatz, der in acht klar definierte Schritte unterteilt ist:
Dringlichkeit schaffen
Ein starkes Führungsteam aufbauen
Eine Vision entwickeln
Diese Vision kommunizieren
Hindernisse aus dem Weg räumen
Kurzfristige Erfolge sichern
Erfolge konsolidieren und tief verwurzeln
Mitarbeiter erfolgreich einbinden
Lewins Modell hingegen besteht aus drei Phasen:
Auftauen (Unfreezing): Eine Organisation öffnet sich neuen Sichtweisen und hinterfragt alte Gewohnheiten. Es entsteht eine Unvoreingenommenheit gegenüber tiefgreifenden Änderungen.
Veränderung (Changing): Die Organisation und deren Mitglieder setzen einen Plan um, der Prozesse verändert und neue Ideen innerhalb eines Unternehmens implementiert.
Einfrieren (Refreezing): Die Organisation hat die Änderungen erfolgreich durchgeführt und ist bereit, die neuen Handlungen und Strukturen über eine klare Kommunikation weiterzuführen.
Lewin beschreibt die drei Stufen anhand der Transformation eines Eiswürfels hin zu einem Eiskegel. Auch bei diesem Prozess muss die alte Form erst auftauen, dann das Wasser in eine neue Form gebracht und eingefroren werden.
Diese Modelle bieten wertvolle Rahmenwerke, um Veränderungen strukturiert und zielgerichtet anzugehen. Es gibt aber auch noch andere Ansätze, wie Change Management strukturiert, geplant und durchgeführt werden kann.
Arten von Veränderungen im Change Management
Veränderungen können in verschiedenen Formen auftreten. Die hauptsächlichen Ergebnisse kommen vor allem in drei Arten zum Vorschein: Strukturelle Veränderungen, technologische Veränderungen und kulturelle Veränderungen.
Anwendungsbeispiele von Change Management

Ziele von Change Management
Die Ziele von Change Management sind vielfältig. Jedes Unternehmen kommt früher oder später an den Punkt, an dem umfassende Veränderungen notwendig sind und professionell strukturiert werden müssen. Wir unterscheiden zwischen zwei Hauptzielen, die den Zweck von Change Management gut zusammenfassen: Der strategischen Ausrichtung und die langfristige Anpassungsfähigkeit.
Strategische Ausrichtung
Ein zentrales Ziel von Change Management ist die Ausrichtung der Veränderungsprozesse an den strategischen Zielen des Unternehmens. Jeder Schritt sollte dazu beitragen, die langfristige Vision des Unternehmens zu verwirklichen, sei es durch Verbesserung der Effizienz, Steigerung der Innovationskraft oder Anpassung an neue Marktanforderungen. Alle Veränderungen sollten im Einklang mit der übergeordneten Unternehmensstrategie stehen und so einen maximalen Mehrwert schaffen.
Langfristige Anpassungsfähigkeit
Ein weiteres wichtiges Ziel von Change Management ist die Stärkung der langfristigen Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens. In einer immer schneller werdenden Welt ist es entscheidend, dass Unternehmen nicht nur auf aktuelle Veränderungen reagieren, sondern auch eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und Anpassung entwickeln. Jedes Unternehmen sollte stets Strukturen und Prozesse schaffen, die flexibel genug sind, um zukünftige Herausforderungen erfolgreich zu meistern. In den vergangenen Jahren sind die Zeiten für Betriebe durch die Corona-Pandemie, Kriege und wirtschaftliche Krisen schwieriger geworden, wodurch einige Unternehmen die Wichtigkeit von Resilienz und Flexibilität zu spüren bekommen haben.
Häufige Herausforderungen bei Change-Management-Prozessen
Tiefgreifende Veränderungen zu implementieren, ist für viele Betriebe eine große Herausforderung. Für die eigene Zukunftssicherheit ist es allerdings unerlässlich, regelmäßig Change-Prozesse anzustoßen, um sich dauerhaft auf dem Markt halten zu können und weiterhin ein gewisses Wachstum anzustreben. In der Zusammenarbeit mit Kunden sind uns besonders vier zentrale Herausforderungen begegnet, mit denen Unternehmen im Change Management am häufigsten zu kämpfen haben.
1. Mentale Hürden
Führungskräfte sind oft skeptisch gegenüber Veränderungen, wenn sie tiefsitzende Gewohnheiten und vermeintliche Sicherheiten betreffen. Mentale Hürden spielen besonders bei der Planung von Veränderungen eine Rolle, denn die psychologischen Aspekte können zu erheblichen Blockaden und Verlangsamungen notwendiger Prozesse führen. Viele Unternehmer begeben sich vor den Change Management Maßnahmen in ein unsicheres Terrain und geben selbst bei Anstoß der Pläne diese Skepsis unterbewusst auch an die Mitarbeiter weiter. Phasen der Veränderung sind außerdem anstrengend und können belastend sein, denn alte Gewohnheiten lassen sich hier oftmals nicht mehr anwenden.
Business Thriver bietet hier durch Business Mentoring wertvolle Unterstützung. Wir unterstützen Unternehmer bei tiefgreifenden Veränderungen mit mentalen Blockaden umzugehen. Unsere Experten helfen Ihnen außerdem dabei, Ihren Mitarbeitern die Notwendigkeit der Prozesse deutlich zu machen und diese sinnvoll in die neuen Pläne mit einzubinden.
2. Organisatorische Schwierigkeiten
Veränderungsprozesse führen häufig zu einer erhöhten Arbeitsbelastung, da neben dem Tagesgeschäft auch die Umsetzung der neuen Maßnahmen bewältigt werden muss. Diese doppelte Belastung kann zu Überforderung und einer sinkenden Produktivität führen. Ein bewährter Ansatz, um dies zu verhindern, ist der Einsatz von Interim Management. Interim Manager übernehmen temporär wichtige Aufgaben, um den Arbeitsaufwand zu verteilen und sicherzustellen, dass das operative Geschäft während des Veränderungsprozesses nicht leidet.
3. Fehlende Erfahrungswerte
Viele Unternehmen haben nicht das notwendige Know-how, um Change-Prozesse erfolgreich zu gestalten. Dies führt oft zu unklaren Zielen, ineffizienten Abläufen und Schwierigkeiten bei der Mitarbeiterführung während der Veränderung. Business Thriver unterstützt Führungskräfte mit verschiedenen Dienstleistungen im Bereich Unternehmensberatung. Wir helfen Unternehmen, maßgeschneiderte Strategien zu entwickeln, den Veränderungsprozess effizient umzusetzen und die Mitarbeiter durch Schulungen und Coaching optimal einzubinden. So können Unternehmer fehlende Erfahrungen ausgleichen und Veränderungen nachhaltig etablieren.
Fehlende Überzeugungen bei Mitarbeitern
Die meisten Change-Prozesse scheitern daran, dass Mitarbeiter die Veränderungen nicht annehmen und mittragen wollen. Dabei spielen jahrelange Gewohnheiten und vermeintliche Sicherheiten eine Rolle, die gerade langjährige Arbeitskräfte nicht aufgeben wollen. Die Mitarbeiter gut und sinnvoll in den Prozess mit einzubinden, ist also eine der wichtigsten Aufgaben bei der Planung von tiefgreifenden Veränderungen innerhalb des Unternehmens. Eine ehrliche Kommunikation gegenüber der Belegschaft und die Betonung der langfristigen Vorteile sind unerlässlich, um Neuerungen erfolgreich in Unternehmen etablieren zu können.
Was sind die Phasen von Change Management?
Change-Management Prozesse sollten gut strukturiert und zielorientiert verlaufen. Dabei ist es hilfreich, den Ablauf in grobe Phasen einzuteilen, um den aktuellen Stand der Veränderungen schnell erfassen zu können.
Plan erstellen
Der erste Schritt im Change Management ist die Erstellung eines detaillierten Plans. Dieser Plan sollte alle Aspekte der geplanten Veränderung umfassen, darunter die Ziele, die beteiligten Akteure, die benötigten Ressourcen und potenzielle Risiken. Ein gut durchdachter Plan dient als Leitfaden für den gesamten Veränderungsprozess und stellt sicher, dass alle Beteiligten wissen, was wann zu tun ist. Eine gründliche Analyse der aktuellen Situation sowie die Identifizierung der wichtigsten Stakeholder sind entscheidende Elemente in dieser Phase.
Folgende Punkte sollten in der Planung von Change-Prozessen dringend berücksichtigt werden:
Anlass der Veränderung (welches Problem soll damit gelöst werden?)
Wie tiefgreifend ist das Problem?
Ziele (Ab wann ist das Problem gelöst)
Zwischenziele (Welche Erfolge führen zum Erreichen der Veränderung)
Aufgabenverteilung
Zeitplan der Durchführung
Wie soll die Veränderung kommuniziert werden?
Ist externes Know-How notwendig für die Durchführung? (Einbeziehung von Coaches, Experten, Dienstleister oder Berater)
Budget und Budgetverteilung
Sind externe Mittel notwendig? (Investoren, Sponsoren, Darlehen)
Einbezug und Befähigung der Mitarbeiter
Erarbeitung einer umfassenden Strategie
Backup-Pläne erarbeiten, falls einige Zeitpläne und Schritte nicht wie gewünscht eingehalten werden können
Die Planung sollte vor dem ersten Anstoß der Veränderungen abgeschlossen und vollständig sein. Jedoch sind nicht alle Punkte und Zeitpläne in Stein gemeißelt und benötigen, wenn notwendig, regelmäßige Updates und Anpassungen. Der Plan sollte daher als Fundament für die neuen Prozesse dienen, der jedoch bei Bedarf punktuell verändert werden kann.
Maßnahmen durchführen
In der Umsetzungsphase werden die geplanten Maßnahmen Schritt für Schritt in die Praxis überführt. Eine enge Überwachung des Fortschritts und die kontinuierliche Kommunikation mit den beteiligten Akteuren sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Umsetzung reibungslos verläuft.
Prozesse anstoßen und überprüfen
Nach der Implementierung neuer Maßnahmen ist es entscheidend, die Veränderungen kontinuierlich zu überwachen und zu überprüfen. Dies stellt sicher, dass die neuen Prozesse nachhaltig sind und die gewünschten Ergebnisse liefern. Regelmäßige Feedbackschleifen und Anpassungen sind notwendig, um den Erfolg des Veränderungsprozesses langfristig zu sichern.
Change Management: Tools und Methoden
Es gibt eine Vielzahl von Tools und Methoden, die im Change Management eingesetzt werden können, um den Prozess zu unterstützen:
SWOT-Analyse
Eine SWOT-Analyse hilft dabei, die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken einer geplanten Veränderung zu identifizieren. Dies ermöglicht eine gezielte Planung und Vorbereitung auf mögliche Herausforderungen.
Stakeholder-Analyse
Diese Methode identifiziert die wichtigsten Stakeholder des Veränderungsprozesses und analysiert deren Einfluss und Interessen. Dadurch können Maßnahmen gezielt geplant werden, um die Unterstützung dieser Schlüsselakteure zu gewinnen.
Risikomanagement
Durch die frühzeitige Identifizierung potenzieller Risiken können Gegenmaßnahmen entwickelt werden, um den Erfolg des Change-Management-Prozesses zu sichern. Dies umfasst die Analyse von Risiken, die Bewertung ihrer Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen sowie die Entwicklung von Strategien zur Risikominimierung.
Diese Tools und Methoden bieten eine strukturierte Herangehensweise, um den Veränderungsprozess effektiv zu gestalten und die Erfolgschancen zu maximieren.
Erfolgsfaktoren des Change Managements
Neben einer strukturierten Vorgehensweise liegen die wichtigsten Erfolgsfaktoren besonders in der Kommunikation der Veränderungen.
Kommunikation
Eine offene, transparente und kontinuierliche Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg eines jeden Change-Management-Prozesses. Mitarbeiter müssen über die Gründe, Ziele und Fortschritte der Veränderungen informiert werden, um Unsicherheiten abzubauen und Vertrauen aufzubauen. Regelmäßige Updates und Feedback-Runden sind entscheidend, um die Mitarbeiter auf dem Laufenden zu halten und ihre Bedenken ernst zu nehmen.
Einbeziehung der Mitarbeiter
Eine offene, transparente und kontinuierliche Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg eines jeden Change-Management-Prozesses. Mitarbeiter müssen über die Gründe, Ziele und Fortschritte der Veränderungen informiert werden, um Unsicherheiten abzubauen und Vertrauen aufzubauen.
Change Management bei inhabergeführten Familienunternehmen
Besonders Familienunternehmen müssen bei Change-Prozessen einen schmalen Grad zwischen Bewahrung von Traditionen und Wandlungsfähigkeit beachten. Dies führt dazu, dass Unternehmer in diesem Bereich oftmals vor besonderen Herausforderungen im Change Management stehen.
Besonderheiten
Inhabergeführte Familienunternehmen stehen oft vor speziellen Herausforderungen, wenn es um Change Management geht. Die enge Verknüpfung von Familie und Unternehmen, traditionelle Werte und persönliche Bindungen können den Veränderungsprozess komplizierter machen. Veränderungen können hier nicht nur die geschäftliche, sondern auch die familiäre Dynamik betreffen. Ein behutsamer und sorgfältig geplanter Ansatz ist daher besonders wichtig.
Wann macht Change Management bei inhabergeführten Unternehmen Sinn?
Change Management ist besonders dann sinnvoll, wenn das Unternehmen vor großen Umbrüchen steht, wie etwa bei einem Generationswechsel, der Einführung neuer Technologien oder einer Neuausrichtung der Geschäftsstrategie. Diese Ereignisse erfordern oft tiefgreifende Veränderungen, um das Unternehmen langfristig erfolgreich zu positionieren.
Häufige Anwendungen
Inhabergeführte Unternehmen benötigen häufig Unterstützung bei der Nachfolgeplanung, der Integration neuer Technologien oder der Modernisierung von Strukturen und Prozessen. Diese Veränderungen sind oft komplex und erfordern eine sorgfältige Planung und Durchführung, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern und die unternehmerischen Ziele zu erreichen. Business Thriver bietet spezialisierte Beratung und Begleitung durch den gesamten Change-Prozess, um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern.
Beratung für Familienunternehmen bei Change-Prozessen
Veränderungen in Familienunternehmen sind oftmals eine spezielle Herausforderung und benötigen nicht selten externes Know-How, das für die Durchführung herangezogen werden muss. Denn gerade Klein-und Mittelstandsunternehmen haben oftmals weder die Ressourcen noch die Erfahrungen mit grundlegenden Änderungsprozessen, weswegen viele auf Beratung und Personal von außen angewiesen sind. Ein erfahrener Unternehmensberater kann dabei helfen, einen unvoreingenommenen Blick auf bestehende Strukturen des Betriebs zu werfen und notwendige Change-Prozesse anzustoßen.
Business Thriver ist spezialisiert auf grundlegende Änderungsprozesse innerhalb familiengeführter Unternehmen. Mit einem starken Netzwerk aus Experten unterstützen wir Sie bei allen Herausforderungen, die bei einer Umstrukturierung von inhabergeführten Unternehmen anfallen. Kontaktieren Sie uns unverbindlich für eine erste Unternehmensberatung für Familienunternehmen und machen Sie sich mit unseren Experten vertraut, die Ihnen mit Rat zur Seite stehen.
Fazit
Change Management ist ein unverzichtbares Instrument, um Unternehmen erfolgreich durch Veränderungen zu führen. Es hilft, Herausforderungen zu bewältigen, Risiken zu minimieren und sicherzustellen, dass Veränderungen nachhaltig und effektiv umgesetzt werden. Mit der richtigen Strategie und Unterstützung, wie sie Business Thriver bietet, können Unternehmen nicht nur den Wandel meistern, sondern auch gestärkt aus diesem hervorgehen. Dies schafft die Basis für langfristigen Erfolg in einer sich ständig verändernden Geschäftswelt.